Sonntag, 20. Februar 2011

Meine Eindruecke und Erlebnisse auf dem Weg nach Kambodscha

Um es gleich vorweg zu nehmen: ich bin gut in Kep angekommen am Freitag. Von den Streitigkeiten an der Grenze hab ich ueberhaupt nichts mitbekommen...

Am Sonntag den 13. hab ich mich ja auf den Weg gemacht und durfte das erste Mal in Thailand trampen. Ich wartete nicht lange, da kam auch schon der Fischer, der zwei Haeuser weiter am Beach wohnt und hat mich mit seinem Motorrad bis zum Bahnhof gefahren und das obwohl er nur bis zum Markt wollte. Das sind immerhin 6km Oneway. Geld wollte er auch keines haben... Och, da bin ich immer ganz geruehrt. In Thailand gibt es viele Uhren und die ticken auch anders als bei uns in Europa. Nicht nur 5 Stunden im Voraus, nein, jede Uhr tickt anders. Wenn ich 5 Thais nach der Uhrzeit frage, bekomme ich 5 verschiedene Zeitansagen und jeder behauptet er hat die richtige. Am Bahnhof war es nicht anders... der Zug kam 1 Std. verspaetet obwohl es kein internationaler Zug war.Dafuer war er kostenlos!!! Wirklich! Die Strecke von Tako nach Chumpon sind doch 70km! Der Nachtzug nach Bangkok war leider nicht kostenlos und trotzdem genauso ueberfuellt. Naja, dafuer hatte ich dann ja zwei Naechte in Bangkok, die ich auch dringend brauchte. Bangkok habe ich vor ca 15 Jahren schon mal kurz besucht, da gab es noch keine U-Bahn und es war einfach nur chaotisch. Jetzt haben sie eine U Bahn und Skytrain und es ist immer noch chaotisch. Es gibt nichtmal ein Tagesticket, jede Fahrt kostet extra. Also alles in allem finde ich Bangkok sehr Touristenunfreundlich. Auch hier kennt sich kein Mensch aus, was drei Haeuser weiter ist und es gibt auch wenig Informationen in Englisch. Einen Tag habe ich gebraucht um einen Photografen fuer meine Passbilder zu finden und den zweiten Tag, um sie abzuholen. Grins. Uebernachtet habe ich bei Rachit, einem Inder der fuer Siemens in Bangkok arbeitet. War eine sehr schoene Erfahrung und er hat sich ganz lieb um mich gesorgt. Die Weiterreise nach Poipet bis zur Grenze war ganz angenehm mit dem Zug. Genauergesagt haelt der Bus in Aranyaprathet und die 6km bis Poipet sind mit 15 Baht in einem groesseren Songtaew machbar. In Kambodscha geht es dann gleich los mit Korruption. Das Visum kostet 20 USD, es steht sogar ein riesiges Schild mit dem Preis ueber dem Schalterfenster. Der Beamte wollte aber 20 USD und 100 Baht haben! Auch bei mehrmaligem Nachfragen Meinerseits beharrte er auf die 100 Baht. Tja, ich hab mir dann ueberlegt ob ich einfach zahlen soll, oder etwas "dagegen" tun. Hab mich dann fuer Stillschweigen entschieden, da ich sonst mit mehreren Std. Wartezeit haette rechnen muessen und dann wieder nicht mehr weiter gekommen waere. Ausserdem ist die Bekaempfung der Korruption dort nicht meine Lebensaufgabe ;) Naja, ganz wohl fuehle ich mich dabei immer noch nicht. Es ging dann auch gleich weiter mit der Abzockerei. Es faehrt ein kostenloser Shuttlebus zur angeblichen Busstation. Dort sind die Buspreise dreimal so hoch als "normal" So hat der Bus nach Battdambang 10 Dollar gekostet statt 3. Leider habe ich weit und breit keine andere Busstation gefunden... bis Phnom Penh verlangen sie sogar 25 USD. Zum Glueck hatte ich ueber Couchsurfing Kontakt zu Sarin, einem kambodschanischen Tuktuk Fahrer. Er hat mich dann in Battdambang abgeholt und mir auch bestaetigt, dass es Busse fuer Drei Dollar gibt und er mir das haette organisieren koennen. Der Bus von Battdambang in die Hauptstadt hat dann noch 6 USD gekostet. Ich durfte dann in seinem Haus uebernachten und seine Frau hat mich mit kambodschanischer Kleidung ausgestattet. Das Badezimmer war ein riesiger Betonbottich mit Wasser und Plastikschuessel und ein Bambuszaun drum herum. Also fast so wie am Beach, dort hatte ich einen Brunnen mit Eimer... \

Phnom Penh ist aehnlich chaotisch wie Bangkok, nur dass es dort ueberhaupt keine oeffentlichen Verkehrsmittel gibt. Alles nur ueber Tuktuk, Taxi und Motorrad... Auf jeden Fall bin ich sehr dankbar und sehr froh, nun in Kep bei Georg sein zu duerfen. Nach vier Monaten Haengemattendasein habe ich nun das erste mal wieder in einem Bett geschlafen und habe ein eigenes Badezimmer mit Sitzklo... Ist schon eine Umstellung. Ganz genial dort ist, dass es kaum Moskitos gibt und die Meeresbrise in sicherer Entfernung bleibt, sodass nicht die ganze Kleidung anfaengt zu schimmeln...

Kep ist ein kleines Fischerdorf im Sueden Kambodschas, gleich an der Grenze zu Vietnam. Noch habe ich es nicht erkundet, das kommt dann in dieser Woche in aller Gemuetlichkeit. Denn heut bin ich mit dem Radl von Georg (ein 1 Gang Citibike)erstmal 25 km nach Kampot gefahren, denn hier kann ich mich mit genuegend Fruechten versorgen. In Kep gibt es gerade mal Bananen und Melonen... Als ich hier auf der Bank war und Geld wechseln wollte, kam schon wieder die Absockermentalitaet. Die Bank tauscht zu einem Kurs, der jenseits aller offiziellen Wechselkurse liegt. Zum einen musste ich erstmal Euro in Dollar tauschen und dann gab es fuer den Dollar nur 4000 Riel statt 4025. Auf einen Hinweis, dass das kein offizieller Wechselkurs ist, hat die Dame am Schalter nur milde gelaechelt. Das ist etwas was mir hier ueberhaupt nicht gefaellt. Schnauf...



Also ich mache jetzt erstmal Entspannungsphase, sozusagen Urlaub... hehe

Ganz liebe Gruesse aus Kampot

2 Kommentare:

  1. Mein Freund war auch schon in Kambodscha. Er hat mir ähnliches berichtet, es wird fast überall abgezockt. Außerdem meinte er, dass es relativ dreckig sei (Städten, Strassen) im Vergleich zu Thailand.
    Ich wünsche Dir eine wunderschöne Zeit!
    Liebe Grüße
    Gerald

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  2. Liebe Simone, aus dem Westen nichts Neues.
    Hier bleibt alles ein wenig Routine.
    Hast du - einen Monat später - wieder etwas Neues?
    In deinem Buch geht's u.a. um 'Base camps'. Siehst du so etwas vor dir in deiner heutigen Umgebung?
    Wie auch immer. Wichtig ist, dass du Spass an allem hast.
    Tschüss aus dem frühlinghaften Holland.
    Klaus

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