Dienstag, 23. März 2010

Eßbare Wildpflanzen finden, ohne sie bestimmen zu müssen

Das ist der Text aus dem Weltreiseforum, ich dachte das paßt hier auch sehr gut ;-)

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wie gewünscht hab ich meine Methodik zu Papier gebracht und hoffe es hilft Wink 

Meine Erfahrungen und Erkenntnisse beruhen sich bisher nur auf Europa. Ich schätze mal, sie lassen sich trotzdem auf andere Kontinente übertragen. Falls jemand noch mehr und spezifische Tipps hat, bitte her damit Wink Vieles mag vielleicht banal erscheinen... 

Allgemeines: 
Ich habe mit Pflanzen nicht viel zu tun, im Sinne von Wissen wie eine Pflanze heißt und wozu sie gut sein soll. Ich kann ein Gänseblümchen von einem Löwenzahn unterscheiden, das war´s dann schon fast. Angst vor giftigen Pflanzen habe ich inzwischen keine mehr. Magenverstimmung hatte ich noch nie, ein paar mal einen komischen Geschmack im Mund, mal ein Brennen und einmal leicht pelzig. Bei vielen Pflanzen ist alles eßbar: Wurzel, Stengel, Blätter, Blüten, Früchte /Samen. Leichter ist es, sich auf Blätter, Blüten und Früchte zu konzentrieren. Viele Blätter von Bäumen und Sträuchern schmecken lecker, vorallem wenn sie noch jung sind! Auch Triebe von Nadelbäumen wie Tannen oder Fichten. Oft ist auch die Rinde eßbar. Im Wasser gibt es Eßbares das gern vergessen wird und Flechten schmecken auch lecker! (z.B. Steinflechten) Die größte Auswahl an leckeren eßbaren Pflanzen findest Du unter den Grünen Pflanzen! Wildpflanzen sättigen viel schneller, weil ihre Anteile an Mineralien und Vitaminen usw. um ein zig-faches höher sind als bei sogenannten Kulturpflanzen. Also nicht wundern wenn Du nach einer gewissen Zeit nur noch die Hälfte davon essen kannst... Ach ja, fast hätte ich es vergessen: Pilze! Mit Pilzen habe ich mich nicht beschäftigt, also die bitte ausklammern. 

Wie kann ich eßbare Pflanzen finden? 
Hier gibt es Stufen von „für Jeden geeignet“ bis hin zu „Spezialisten für sensible Körperwahrnehmung“ (was jeder kann, wenn er übt). 

Am einfachsten ist es, wenn Du größere Säugetiere beim Fressen in der Natur beobachten kannst: Kühe, Ziegen, Schafe, Esel... (Affen...) Schau genau was sie fressen und was sie nicht fressen! Ja, auch Gras ist eßbar und kann recht lecker schmecken Wink 

Meistens sind leider keine dieser Tiere da. Dann gibt es einen anderen Trick: Schau Dir genau die Blätter der Pflanzen an. An vielen Pflanzen findest Du Freßspuren, wie z.B. Löcher oder die Blätter sind angeknabbert. 

Wenn auch keine Freßspuren zu finden sind, wird es schon anspruchsvoller und je mehr Erfahrung Du hast, desto besser funktioniert es. Halte Auschau nach Pflanzen, die appetitlich aussehen: 
junge Pflanzen /Blätter, 
angenehme Farben (nichts geschecktes oder Signalfarben), 
angenehme Formen (eher rund als eckig und zackig, nichts exotisches), 
Ähnlichkeiten mit Kulturpflanzen erkennen (Salate, Gemüse, Früchte), 
mit den Fingern abtasten ob es sich gut anfühlt (weich und glatt statt struppig und stachlig vorallem die Unterseiten!) 

Wenn Du ein gutes Verhältnis zu Deinem Körper hast, kannst Du das, was Du essen willst vor Dein Solar Plexus halten. Wenn es sich zusammenzieht (fühlt sich fast wie ein Stich an) solltest Du es nicht essen. Diese Stufe ist sehr individuell, da es nicht nur giftige Pflanzen erkennt, sondern auch den Bedarf des Körpers berücksichtigt. D.h. im Klartext, es kann sein, daß die Pflanze eßbar ist, aber Dein Körper sie nicht braucht. 

Was gibt es beim Verzehr zu beachten?
 
(erstmal) ROH essen, damit der Körper und vorallem die Geschmacksnerven, entsprechende Signale geben können. 

pro Tag immer nur EINE neue Pflanze ausprobieren, dann kannst Du ggfs. beobachten was für eine Wirkung sie hat. 

immer erst vorsichtig in kleinen Bissen vorkosten und gaaaanz lang KAUEN! Durch diese Art Vorverdauung lassen sich unerwünschte Nebenwirkungen (brennen, pelzige Zunge...) auf ein Minimum reduzieren, da du sie wieder ausspucken kannst. 

die neue Pflanze MONO essen, also nur die Pflanze und nicht mir anderen zusammen essen und auch nicht würzen. 

erstmal WENIG von einer Pflanze essen, denn „Gift“ ist eine Sache der Menge. Manchmal wird es erst nach ein paar Bissen oder Blättern unangenehm, seltener auch nach einer Hand voll. 


Was kann ich tun, wenn es zu bitter schmeckt? 
wenn Du zwar jede Menge eßbares, aber sehr bitter scheckendes gefunden hast, wie z.B. Oliven, Eicheln... kannst Du mit Hilfe von Wasser entbittern. Also einfach in Wasser legen und einmal die Woche das Wasser wechseln. 

Wenn das alles geklappt hat, kannst Du die Menge erhöhen und mit anderen, Dir schon bekannten Pflanzen /Lebensmitteln vermischen, würzen... beim Kochen sollte dann auch nichts mehr passieren, nur ausprobiert hab ich es nicht Wink 

Wichtige Hinweise: 
Wenn Du auf einmal viel (mehr) Wildpflanzen in Deine Ernährung aufnimmst (egal ob roh oder gekocht) oder innerhalb kurzer Zeit den Anteil sehr stark erhöhst und/oder sie ROH ißt, dann solltest Du folgendes beachten: 

1. Deine Magen- /Darmflora kann die Rohkost kaum verwerten (du nimmst zu viel ab, hast ständig Hunger), deshalb unbedingt Darmreinigung machen, oder jeden Tag ein Teelöffel Heilerde essen, die enthält alles was der Darm braucht... 

2. Wildpflanzen (roh und gekocht) haben stark entgiftende Wirkung! Es kann also sein, daß Du Dich erstmal schlecht(er) fühlst oder sogar "krank" wirst. Das liegt dann nicht an den "giftigen" Pflanzen, sondern an dem Gift in Deinem Körper, das nun entfernt wird und Heilungs-schmerzen verursacht. 

Aus diesen Gründen macht es Sinn, wenn Du Dich vor Deiner Reise schon damit beschäftigst und Deinen Körper fit dafür machst... 

So, da das nun mein erster Essay ist kann es durchaus sein, daß ich später noch was ergänze. Falls was unklar formuliert ist, einfach fragen... 

Lieber Martin, würd mich freuen, wenn Du mal berichtest ob es in den Tropen auch funktioniert Wink 

Na dann mal viel Spaß beim Finden und guten Appetit! 

Montag, 22. März 2010

Sucht und Lebens-Mittel

Heute wurde mir bewußt, daß jegliche Sucht ein Mangelzustand des Körpers darstellt und damit jede Sucht heilbar ist! (mal abgesehen von der spirituellen Ebene, wobei auch hier der 1. Schritt am besten über den Körper geht, das ist einfacher... aber ein anderes Thema). Der Körper sucht auf die verzweifelste Art und Weise nach Mineralien, Vitaminen, Spurenelementen... also Lebensmitteln, um am Leben zu bleiben. Das Verhalten wird immer heftiger und kann auch nicht durch Entzug geheilt werden. Nur eine Ernährungsumstellung mit mind. 80% besser gleich 100% Rohkost in Form von mind. 50% Wildpflanzen kann eine Sucht dauerhaft heilen! Dieser Prozeß der Ernährungsumstellung wird ein paar Jahre dauern, in denen das Suchtpotenzial schrumpft. Je mehr Mängel beglichen sind, desto schwächer die Sucht! Sucht ist nur eine Variante von „Krankheit“ die wiederum ein Mangel darstellt. ALLES auf der körperlichen Ebene läßt sich darauf reduzieren: Mangel durch mangelnde Lebens-Mittel. Ich war sehr geschockt als ich gelesen habe, daß die Landwirtschaft auf Petroenergie basiert! Auf Erdöl! Nicht nur die Gewächshäuser mit ihren Plastikfolien, Kunstdünger, Benzin für landwirtschaftliche Fahrzeuge, nein sogar für Polymernetze die den Boden ersetzen! Die Samen kommen nicht mehr in die Erde sondern werden in völlig sterilen Plastiknetzen ausgesät und mit Nährstofflösungen besprüht unter Kunstlicht. Das habe ich in einem Buch gelesen aus dem Jahr 1997. Wer weiß wie das jetzt aussieht. Das hat doch mit Lebens-Mittel nichts mehr zu tun! So eine Pflanze kann in der Natur überhaupt nicht überleben, wird sofort „krank“ also abgebaut. Kranke Pflanzen produzieren kranke Früchte und machen die Menschen die sie krank gemacht haben genauso krank... Wenn das nicht krank ist!? Allerdings ist es gut für die Wirtschaft... Seit ich auf der neuen Farm bin, bleibt mir ja nicht viel übrig als jeden Mittag meine riesen Portion Wildpflanzensalat zu essen. (Weil wir noch kein Eigenanbau haben und gekauftes oft nicht die Qualität hat). Wenn ich ihn mal nicht pflücken kann... oder er nicht innerhalb 2 Stunden nach dem pflücken gegessen wird, dann könnt ich ständig nur essen... Ich bin überzeugt, daß das, was ich noch an Früchten und Gemüse esse immer noch zu viel ist. 


Was die Selbstversorgung angeht und damit meine ich Anbau von Lebensmitteln, bin ich tief in mir drin der Meinung, daß wir gar nichts anbauen müßten. Die Natur sorgt schon dafür, daß es genug zu essen gibt und wenn es mal weniger ist, dann wird halt gefastet ;-). In dem Moment wo ich mich als Mensch nicht mehr so wichtig nehme und meine ich müßte etwas bestimmtes essen oder eine bestimmte Menge zu essen bekommen, ist alles da. Ich sehe auch, daß ich und die Natur um mich herum in einem Mangelzustand sind und es Zeit braucht, diesen Mangel zu beseitigen. Ich merke das an mir, wie ich von Jahr zu Jahr weniger Ansprüche an das Essen stelle, weil meine Süchte nach und nach verschwinden. Ich sehe auch, daß die „mangelhafte Natur“ die vom Menschen dazu gemacht worden ist, zum einen sich selbst wieder herstellt, wenn sie sich selbst überlassen bleibt und zum anderen, ich meinen Mangel auch aus einer mangelhaften Natur noch beheben kann, weil die Natur einfach so einen Überfluß hat, daß es immer noch reicht und dafür bin ich sehr dankbar! Für mich stellt sich die Herausforderung, wie ich die Natur sich selbst überlassen kann und trotzdem die Früchte, Gemüse und Wildpflanzen gedeihen, die ich bevorzuge ;-) 


Donnerstag, 4. März 2010

Mutation zum Rohköstler

Wie viele von Euch wissen, bin ich kein Fanatiker in Sachen Rohkost und auch kein Gesundheitsapostel. Mein Ziel ist es u.a., mich von allem was süchtig macht zu befreien, denn Kochkochst ist Suchtkost. Wobei ich mit befreien eben NICHT meine, NIE wieder Kochkost zu essen, sondern frei zu sein. Also wenn ich mal was Gekochtes esse, oder meine geliebte Suchtschokolade bzw. Süsses, ich nicht wieder in die Sucht falle, sondern einfach wieder aufhören kann ohne mehr zu wollen... Und da mach ich hin und wieder mal ein Test, wenn es sich grad ergibt. So war ich auf einer Geburtstagsparty und hab mich an Kartoffelsalat gewagt (aus gekochten Kartoffeln). Ich weiß gar nicht mehr, wann mein Verdauungsapparat den letzten gekochten Kartoffelsalat in Auftrag bekommen hat. Er schmeckte schon lecker... nur... die Nacht war schrecklich! Mein Körper wollte dieses Zeugs tatsächlich nicht verdauen, das war glatte Arbeitsverweigerung! Dabei bin ich kein Typ mit empfindlichem Magen. So durfte der Kartoffelsalat meinen Körper unverdauterweise wieder verlassen...  Sowas kenn ich überhaupt nicht! Hmmm. Den anderen ging es gut, am Salat war also alles ok. Irgendwo finde ich es gut, daß mein Körper klare Ansagen macht, was er nicht brauchen kann... nur... ist es auch krass wie der Körper reagiert. Es fühlt sich so an, als ob er jetzt, wo er das Gesündeste vom Gesündesten bekommt (vieeeeel Wildpflanzen) auf das Kochzeug wie auf Gift reagiert. Ich mach jedenfalls trotzdem weitere Selbstversuche, nur von Kartoffelsalat hab ich erstmal die Nase voll. 

Montag, 1. März 2010

Tausende von Korkeichen

Auf der Farm gibt es ein sogenanntes Korkeichen-Projekt, das von öffentlicher Seite her subventioniert wird. Nach dem großen Brand im Jahre 2003 sind tausende von Korkeichen verbrannt und da Kork anscheinend ein Hauptwirtschaftsfaktor ist, liegt dem Land viel daran, daß die Farmbesitzer wieder Korkeichen pflanzen. Hier wurden dann ca. 7000 Bäumchen gepflanzt, von denen höchstens 40% noch leben! (wenn ich nicht irre, waren da schon mehrmalige Pflanzversuche dabei). Wir starteten nun noch einen letzten Durchgang und haben Eichhörnchen immitiert indem wir Korkeicheln verbuddelten. Natürlich war alles schön vorgegeben (damals): Die Pflanzreihen haben 6 Meter Abstand und die Korkeichen in den Reihen 4 Meter. Pro geplantes Bäumchen haben wir den Boden gelockert mit einer Hacke und dann zwei Löcher „gebohrt“ und je eine Eichel versenkt. Ich hab inzwischen sicher über 4000 Eicheln vergraben. Mal grob geschätzt könnten aus den ca. 4000 geplanten Bäumen, 1000 tatsächlich wachsen. Wobei der Natur die Mathematik sowas von schnurz ist... es kann genausogut keiner wachsen oder alle. Auf jeden Fall ist es ein soooo schönes Gefühl Eicheln zu verbuddeln in der Hoffnung, daß mal Bäume daraus werden... Ich persönlich hätte ja lieber andere Fruchtbäume gepflanzt, die mir persönlich besser zur Ernährung dienen. Eicheln sind zwar auch eßbar, nur wenn es noch was anderes gibt... wär mir schon lieber ;-) Es steht noch auf unserem Plan Obstbäume zu pflanzen in den nächsten Wochen, das sind dann 10 oder 20 Stück. Immerhin *grins* Was ich sonst noch über Korkeichen gelernt hab: Der Kork (also die Rinde) wird alle paar Jahre (ich glaub 7) von speziell ausgebildeten Leuten abgeschält. Sie schreiben dann eine Zahl auf den Stamm, die die Jahreszahl angibt, wann geschnitten wurde. Eine 6 bedeutet, daß der Baum in 2006 geschnitten wurde. Die Spezialisten werden vom Eigentümer bestellt und bezahlt. Wenn der Kork falsch geschnitten wird, dann stirbt der ganze Baum. Die Korkeiche ist (zumindest hier in Europa) der einzige Baum der am Leben bleibt, wenn die Rinde ringsrum weg ist! Alle anderen Bäume sterben, auch wenn es nur ein paar Zentimeter sind. Wußte nicht, daß ein Baum so „verwundbar“ ist und dann gleich stirbt!!! 


Ach ja, vielleicht komm ich in 20 Jahren mal wieder vorbei und schau mir die Korkeichen an ;-)